Freitag, 8. August 2008

Geht Adipositas an die Nieren?

Die Nieren sind sehr empfindlich gegenüber vielen Risikofaktoren, die auch Atherosklerose und Herzkrankheiten beschleunigen können. So sind beispielsweise hoher Blutdruck und Diabetes gut dokumentierte Risikofaktoren für eine chronische Nierenkrankheit (chronic kidney disease, CKD).

Weil sowohl Hypertonie als auch Diabetes ihrerseits wiederum mit Adipositas verknüpft sind, stellt sich die Frage, ob Adipositas das Risiko für CKD steigert.

Dieser Frage gingen Meredith Foster und Mitarbeiter vom National Heart, Lung, and Blood Institute in Framingham (USA) nach. Sie untersuchten die Beziehung zwischen der CKD im Stadium 3 (= moderat herabgesetzte Nierenfunktion) und dem BMI bei den Framingham Offspring-Teilnehmern (n = 2,676; 52% Frauen, mittleres Alter 43 Jahre), die zu Studieneinschluss noch keine CKD im Stadium 3 hatten und die an den Untersuchungszyklen 2 (1978-1981) und 7 (1998-2001) teilnahmen. (Am J Kidney Dis)

Während sich bei übergewichtigen Teilnehmern kein erhöhtes Risiko für Nierenkrankheiten beobachten ließ, war das Risiko für die Entwicklung einer CKD im Stadium 3 (geschätzte glomeruläre Filtratoinsrate <59 ml/min/1.73 qm für Männer, 64 ml/min/1.73 qm für Frauen) bei adipösen Personen um 68% erhöht.

Diese Beziehung wurde jedoch nichtsignifikant, wenn die Daten hinsichtlich Diabetes, systolischem Blutdruck, Hypertoniebehandlung, aktuellem Rauchverhalten und HDL-Cholesterinspiegel korrigiert wurden.

Die Autoren schlussfolgern richtig, dass die Verknüpfung zwischen Adipositas und CKD im wesentlichen durch den Effekt der Adipositas auf andere kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Hypertonie oder Diabetes erklärt wird.

Wenn übermäßiges Gewicht den Blutdruck erhöht oder zu Diabetes führt, dann muss man sich ganz klar auch um die Nieren Sorgen machen.

AMS
Edmonton, Alberta

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